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15. Nov, 2018
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Libanon: Einige Zahlen
Einwohner ~ 6,1 Mio.
(plus 1,4 Mio. Flüchtlinge von Syrien, Palästina, Irak)
Fläche 10400 skm
Höchster Berg 3000 m
PPP 19’600 US$
Militär 2.9 % vom GDP, 98'000 Personen
Politische Organisation
Staatspräsident Maronit (Christ)
Ministerpräsident Sunnit
Parlamentspräsident Schiit
Parlament von 128 Parlamentarier mit fester Parteizuordnung
Den religiösen Gemeinschaften ist eine feste Anzahl Sitze zugeordnet (ca. 8 Gruppen
wobei die Sunniten, Schiiten und Maroniten die 3 grössten Gruppen sind).
Dieses Jahr wurde erstmals seit der Unabhängigkeit nach einem geänderten System gewählt. Es gibt Parteien und diese sind wiederum religiösen Gruppierungen
zugeordnet. Das gesamte System ist sehr komplex und fragil.
Sicherheit
Zurzeit gibt es keine militärischen Kampfhandlungen im Libanon. Wenn man die Sicherheits- Empfehlungen der Schweiz, Deutschlands und Österreichs liest, gibt es entlang der Grenze zu Syrien (im Norden und Osten) und Israel (im Süden) Zonen, die man nicht besuchen oder nur bei grosser Dringlichkeit besuchen sollte. Auch soll man sich von den Flüchtlingslagern südlich von Beirut, bei Sidon und Tripoli fernhalten. Die mitreisenden Freunde aus der Türkei empfanden diese Empfehlungen als übertrieben. Tatsächlich werden denn auch lokal viele Ausflüge in diese «kritischen Gebiete» angeboten, z.B nach Baalbek im Bekaatal. Wir hielten uns an die Empfehlungen des EDA, vor allem da wir auch so genügend schöne Orte besuchen konnten. Gefahren sind wir keinen begegnet.
Auf den Hauptachsen gibt es dann und wann militärische Kontrollposten, die den Verkehr überwachen, Personenkontrollen haben wir keine gesehen.
Beirut (ohne die Flüchtlingslager im Süden der Stadt)
Beirut wird auch als das Paris des Ostens bezeichnet. Eine Wanderung durch die Innenstadt führt an vielen Bauten vorbei, die denn auch den ehemaligen Glanz von Beirut unter französischer Kontrolle erahnen lassen. An den Bürgerkrieg von 1975 bis 1990 erinnern noch einige Trümmerreste und Einschusslöcher in Gebäuden. Seither sind aber auch viele moderne Gebäude aus Glas, Beton und Stahl gebaut worden. Der Mount Libanon, der Hügelzug entlang der Küste, ist übersät mit luxuriösen Gebäuden aus verschieden Epochen. Um das Zentrum sind Wohn- und Geschäftsviertel entstanden, wie man sie in vielen Schwellenländern antrifft. Östlich des Zentrums liegt das Quartier der Armenier.
In der Stadt kann man sich Tag und Nacht frei bewegen. Im Regierungsviertel sind Strassen abgesperrt und werden durch die Armee bewacht. Die Wachen gehen offen hin und her und benutzen nicht die Unterstände, d.h. zurzeit wird das Gefahrenpotential sehr niedrig eingestuft.
Am Sonntag fand der Beirut Marathon statt. Unter dem Motto «We fill the heart of Beirut» war das ein grosses Volksfest - alle paar hundert Meter spielte eine Band am Strassenrand und die meisten Läufer, jung und alt, nahmen den Lauf locker. Eine tolle Stimmung.
Verkehr
Der Verkehr findet auf den Strassen statt. Die wenigen früher benutzten Bahnlinien wurden nach dem Bürgerkrieg noch nicht in Stand gestellt. Die Basis des öffentlichen Verkehrs sind die Taxis inklusive Sammeltaxis. Fahrzeuge mit roten Nummernschildern (zugelassen für den Taxidienst) sind omnipräsent. Und jeder Fahrer versucht durch Hupen Gäste zu gewinnen.
In den Gebieten, in denen wir uns bewegt haben, waren die Personenwagen neueren Datums, und an Oberklassen- und Luxusfahrzeugen fehlte es nicht.
Geschichte
Beim Reisen durch den Libanon stösst man an jeder Ecke auf Orte, die in der Menschheitsgeschichte der letzten 6000 Jahre eine Bedeutung hatten.
Die ersten Reiche in diesem Gebiet waren die Babylonier, Assyrer und Ägypter. Eine wirtschaftliche Blütezeit war unter den Phöniziern mit den Städten Tyros, Sidon, Beirut, Byblos, damals die grossen Gegenspieler zu den Griechen im Mittelmeerhandel. Als Alexander der Grosse das Perserreich eroberte war das auch das Ende des Phönizier Reichs.
Die nächste Periode war die römische Zeit mit blühenden Städten am Meer und im Inland. Das Christentum entstand auch teilweise im heutigen Libanon, das biblische Kanaan liegt im heutigen Südlibanon.
Nach dem Zerfall des römischen Reiches gehörte der Libanon zu Ostrom, also zum byzantinischen Reich. Zu jener Zeit spalteten sich auch christliche Gruppen von der Ostkirche ab (z.B. die Maroniten).
Im 7. Jahrhundert wurde das Gebiet von den Arabern in ihr Reich eingegliedert.
Im 11. und 12. Jh., während den Kreuzzügen, gehörte es teilweise zum Königreich Jerusalem, um anschliessend wieder unter arabische Kontrolle zu fallen. Im Lande stehen noch einige Überresten von Kreuzritterburgen. Diejenigen in Byblos und Sidon haben wir besucht.
Ab dem 16. bis ins 19. Jh. gehörte es zum osmanischen Reich und bezahlte die Steuern nach Istanbul.
Mit dem Zerfall des Osmanen Reiches waren es die Engländer und dann die Franzosen, die sich als die Kolonialherren aufführten.
1943 wurde das Land in der heutigen Form in die Unabhängigkeit entlassen. Mit der Gründung von Israel kam es vom Regen in die Traufe. Viele Palästinenser flohen in den Libanon und das Land wurde zum Aufmarschgebiet gegen Israel. Befreiungs- und Terrorgruppen (unterstützt von Syrien, Irak, Iran und Saudi-Arabien) benutzten das Land als Basis und Aufmarschgebiet. Israel stiess mehrmals ins Land vor, einmal bis Beirut.
Alle diese Völker haben bis heute Spuren hinterlassen. Es ist aufwendig aber spannend, all das Gesehene in der richtigen Geschichts-Schublade zu versorgen.
15. Nov, 2018
Lebanon: Some facts and figures
Residents
~ 6.1 million
(plus 1.4 million refugees from Syria, Palestine, Iraq)
Area 10400 skm
Highest elevation 3000 m
PPP 19,600 US $
Military 2.9% of GDP, 98’000 persons
Political organization
President a Maronit (Christian)
Prime Minister a Sunni
Parliament speaker a Shiite
Parliament of 128 parliamentarians with fixed party affiliation
The religious communities are assigned a fixed number of seats (about 8 groups, with the Sunnis,
Shiites and Maronites being the 3 largest groups).
This year elections were held after a modified system for the first time since indepence. There are parties, and these are in turn assigned to religion. The whole system is very complex and fragile.
Security
At present, there are no military hostilities in Lebanon. If one reads the safety recommendations of Switzerland, Germany and Austria, there are zones along the border with Syria (in the north and east) and Israel (in the south) which one should not visit or should only visit when absolutely necessary. Also, one should stay away from the refugee camps south of Beirut, near Sidon and Tripoli. Our Turkish friends who traveled along found these recommendations exaggerated. In fact, many trips to these "critical areas” are offered locally, for example to Baalbek in the Bekaatal. We followed the recommendations of the FDFA, especially since we were able to visit plenty of beautiful places anyway. We did not meet any dangers.
On the main axes, there are now and then military checkpoints that monitor traffic, but we have not seen any person checks.
Beirut (without the refugee camps in the south of the city)
Beirut is also referred to as the Paris of the East. A stroll through the city center leads past many buildings that give an idea of the former splendor of Beirut under French control. Signs of the civil war from 1975 to 1990 can still be seen in the form of some debris and bullet holes in buildings. Since then, many modern buildings made of glass, concrete and steel have been built. Mount Lebanon, the hillside along the coast, is dotted with luxurious buildings from different eras. Residential and commercial districts have arisen around the center as they can be found in many emerging markets. East of the center is the quarter of the Armenians.
In the city you can move freely day and night. Some roads are closed off in the government district and guarded by the army. The guards walk back and forth and do not use the shelters, which shows that currently, the potential risk is rated very low.
On Sunday, the Beirut Marathon took place, under the motto "We fill the heart of Beirut". This was a big folk festival - every few hundred meters a band played on the roadside and most runners, young and old, seemed to take a leisurely approach to the race – what a great mood!
Traffic
The traffic takes place on the streets. The few railway lines used previously were not repaired after the Civil War. The basis of public transport are the taxis including shared taxis. Vehicles with red number plates (registered for the taxi service) are omnipresent. And every driver tries to win guests by honking.
In the areas where we moved, the passenger cars were more recent, and there was no lack of luxury vehicles.
History
Traveling through Lebanon, you come across places that have been important in the history of humanity for the last 6,000 years.
The first empires in this area were the Babylonians, Assyrians and Egyptians. An economic heyday was among the Phoenicians with the cities of Tyros, Sidon, Beirut, Byblos, then the great antagonists to the Greeks in the Mediterranean trade. When Alexander the Great conquered the Persian Empire, this was also the end of the Phoenician Empire.
The next period was the Roman period, with flourishing seaside and inland cities. Christianity also originated partly in today's Lebanon, the biblical Canaan is located in today's southern Lebanon.
After the collapse of the Roman Empire, Lebanon belonged to the Byzantine Empire. At that time, Christian groups also split off from the Eastern Church (for example, the Maronites).
In the 7th century, the area was incorporated by the Arabs in their empire.
During the 11th and 12th centuries, during the Crusades, it belonged in part to the Kingdom of Jerusalem, only to fall under Arab control. In the country are still some remnants of crusader castles. We visited those in Byblos and Sidon.
From the 16th to the 19th century, it belonged to the Ottoman Empire and paid taxes to Istanbul.
With the collapse of the Ottoman Empire, it was the English and then the French who acted as the colonial rulers.
In 1943, the country was released in its present form in the independence. With the founding of Israel it came from the rain in the eaves. Many Palestinians fled to Lebanon and the country became a staging area against Israel. Liberation and terrorist groups (supported by Syria, Iraq, Iran and Saudi Arabia) used the country as a base and staging area. Israel came into the country several times, once all the way to Beirut.
All these peoples have left their mark today. It's difficult but exciting to find the right historical context for everything you see.
Neueste Kommentare
20.05 | 16:23
Besser habe ich noch keine der vielen Erklärungen zur Blockchain Technologie und den Kryptowährungen berstanden als die obige! Vielen Dank - Ruedi
16.12 | 11:03
Lieber Bernhard - Hab Dank für diesen sehr Informativen Erfahrungsbericht! Vieles was Du beschreibst, deckt sich mit meiner eigenen Berufserfahrungen. Im In- sowie vor allem auch im fernen Ausland!
03.10 | 09:36
Super die Bilder und die Berichte. Wir verfolgen eure Reise mit Interesse. Einige Orte sind mir noch in bester Erinnerung.
Liebe Grüsse
Toni und Erika
02.10 | 08:00
Hallo zusammen. Wir lesen euren Blog mit viel Interesse da wir all die Orte auf unseren 4 Costa Rica 🇨🇷 Reisen kennengelernt haben. Ein wunderschönes Land mit prächtiger Natur. Gute Weiterreise. Lisbet